Erich Paus


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Krieg - ein Naturereignis

2. Die Population

2.0. Einleitung


Ausgehend von Zielsetzungen und Verhaltensweisen von Individuen
werden Zielsetzungen und Verhaltensweisen von Populationen 
hergeleitet, die dann später in die Kernaussage dieses Aufsatzes
münden.
Zunächst wird untersucht, wie sich Umweltveränderungen bei 
sogenannten primitiven Populationen, wie z. B. Sammler, auf das
Verhalten einer solchen Population auswirken. Mit Hilfe der 
Ausführungen über die Wirkungsweise von Populationen in deren
Umgebung (1.3.2. Verhaltensaufwand = Kultur + Technologie = 
Zivilisation) setzen sich diese Verhaltensweisen von Populationen
von Zivilisationsstufe zu Zivilisationsstufe fort; von den 
Sammlern über Sammler und Jäger, Ackerbauer und Viehzüchter bis
zu unserer heutigen Kohle-Eisen-Öl-Zivilisation. Dabei ist zu 
beachten, dass die zivilisatorische Entwicklung von Sachzwängen
getrieben wurde, die durch Versorgungsprobleme wachsender 
Populationen ausgelöst wurden, und dass Zivilisation nicht 
zurückgenommen werden kann, ohne die Versorgungsgrundlage von
Populationen zu zerstören. Genaugenommen fand diejenige zivi-
lisatorische Entwicklung statt, die einerseits notwendig  
und andererseits auch möglich war.
Dies gilt uneingeschränkt auch für unser ausgehendes 20. Jahr-
hundert (geschrieben 1983), wird aber allzuleicht übersehen, 
weil mittlerweile das  Hilfsmittel Zivilisation zum Hauptgegen-
stand unserer Aktivitäten geworden ist, und deshalb ihr Hilfs-
charakter verdeckt worden ist. In Deutschland befassen sich z. B.
nur noch etwa 7 % der Bevölkerung mit der Nahrungsgewinnung und
Bereitstellung. Die anderen 93 % befassen sich mit der 
Bereitstellung und Weiterentwicklung des Systems, das die 
Bereitstellung der Nahrung mittelbar oder unmittelbar
unterstützt, nämlich der Zivilisation. Deshalb fällt es zunächst
schwer, sich einzugestehen, dass der Bereich mit dem höheren
Aufwand eigentlich nur ein Hilfssystem zur Nahrungsversorgung
ist. Man halte sich aber vor Augen, dass sich das Verhältnis
dieser beiden Komponenten erst in den letzten 70 Jahren so 
drastisch verschoben hat und unaufhaltsam drastischer wird.

Ohne Zuhilfenahme des Geschichtsprozesses, von der Stufe der
Sammler bis zu unserer hochzivilisierten Industrie- bzw. 
Informationsgesellschaft hätte sich das Ergebnis dieses 
Aufsatzes nicht leicht erhalten lassen. Ganz sicher nicht, wenn
man sich, wie es die meisten Wirtschafts- und Sozial-
wissenschaftler zu tun belieben, nur auf die momentan 
ablaufenden Wirtschaftsprozesse, das Hier und Jetzt, beschränkt.
Solche Beschreibungen sind zu komplex, undurchschaubar und i. a.
unvollständig, als dass sich das Wesentliche effizient vom 
Unwesentlichen unterscheiden ließe.
Die Ergebnisse dieses Aufsatzes ließen sich auch durch System-
simulation erhalten. Sie erscheinen dann aber sehr abstrakt und
werden deshalb von Laien, z. B. Politikern, nur ungern
angenommen oder abgelehnt, wie die beiden Weltstudien des Club
of Rome (Die Grenzen des Wachstums, Dennis L. Meadows, 1972; 
Das globale Gleichgewicht, Dennis L. Meadows, 1974 ) erwiesen 
haben.




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