Erich Paus


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Krieg - ein Naturereignis

2. Die Population

2.3. Die Katastrofe

2.3.5. Puffer der Katastrofe


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* Genuß ist ein Puffer, der dazu dient, nicht jede Zunahme der  *
* Mühsal und Abnahme des Genusses sofort als katastrofal        *
* ansehen zu müssen.                                            *
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So wie sich ein Körper für schlechte Zeiten Fettpolster zulegt,
so besitzt das Verhalten einer Population den Genuß, den es 
verbrauchen (vermindern) kann, wenn die Zeiten schlechter 
werden. Wenn eine Population bereits im Normalzustand ihren
gesamten Verhaltensverbrauch auf die Beschaffung des 
Lebensnotwendigen verwenden also schon vollständig der Mühsals-
komponente angehören würde, dann würde ihre Mühsal bei 
Verschlechterung des Nahrungsangebotes in echten Mangel 
umschlagen. Hat sie aber einen Teil ihres Verhaltensaufwandes
auf Genuß verwendet, so kann sie die Genußkomponente vermindern,
ohne daß sich der Verhaltensaufwand erhöht. Es ist alles nicht 
mehr so schön und komfortabel, aber man lebt.
Spielen und konsumieren dienen also nicht nur zur Befriedigung
von Sinnenfreuden. Durch Abnahme dieses Anteils am gesamten
Verhaltensaufwand läßt sich bereits frühzeitig eine bedrohliche
Entwicklung erkennen, bevor man sie als echte Katastrofe
ansehen muß, so daß noch Maßnahmen zu ihrer geordneten Abwehr
ergriffen werden können.

Im Deutschland des Jahres 2003 schlägt der allgemeine, durch 
politische Fehlentscheidungen selbst verschuldete und 
zunehmende Mangel nicht mehr in das politische Führungssystem
durch. Wenn Politikern auf Grund der zunehmenden Mangelsituation
ihr Einkommen zu klein wird, genehmigen sie sich einfach ein
höheres. 
Sie haben sich damit von der Einkommenssituation und Entwicklung
ihrer Auftraggeber und Schutzbefohlenen abgekoppelt.
Der Feudalherr der Vergangenheit war über den Zehnten mit der
Einkommenssituation seiner Untertanen direkt verbunden und damit
von deren zunehmendem Mangel am eigenen Einkommen gleichermaßen
direkt betroffen. Dieser Verantwortung konnte er sich durch kein
Mittel der Welt entziehen. Insofern ist der heutige Politiker
gegenüber dem Feudalherrn gottähnlich: er braucht keine seiner
Entscheidungen durch Betroffenheit zu verantworten.
Wo eine Betroffenheit der Politiker in natürlicher Weise 
gegeben wäre, entziehen sie sich ihr durch Sondergesetze
z. B. durch Steuergesetze, Diätengesetze, Gesetze über 
Privilegien in Verkehrsmitteln usw.. Damit werden ihre 
Entscheidungen immer abgehobener und sachfremder und gehen
einher mit unglaublicher gesellschaftlicher Chaotisierung
im Kleinen wie im Großen.




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http://www.PausErich.de; 20040310 21:00 Copyright © 2002-2004 Erich Paus. Alle Rechte vorbehalten.