Erich Paus


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Krieg - ein Naturereignis

2. Die Population

2.3. Die Katastrofe

2.3.2. Stabilität und Katastrofe


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* Übersteigt der Nahrungsbedarf die Regenerationsrate, dann     *
* gibt es zwei Möglichkeiten:                                   *
* 1. Es kommt zur Katastrofe;                                   * 
* 2. Es stellt sich ohne Katastrofe ein neues Gleichgewicht     *
*    ein.                                                       *
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Was geschieht, wenn der Nahrungsverbrauch größer ist als die 
Regenerationsrate?
Das könnte z. B. durch Bevölkerungswachstum auf Grund von 
Vermehrung oder Zuwanderung, durch Verschlechterung des Klimas,
durch Änderung der Vegetation, durch ein verringertes Angebot
an jagbaren Tieren hervorgerufen werden. Es kommt aber auch hier
mit 100 %-iger Sicherheit wieder zu Stabilität.
Es gibt aber genau zwei Wege zu erneuter Stabilität:
1. Stabilität tritt ein nach einer Katastrofe;
2. Stabilität tritt ein ohne Katastrofe.

Der Leser möge sich an dieser Stelle wieder beachten, daß 
zunächst nur wieder einfache Zivilisationen betrachtet werden,
also z. B. Sammler, Sammler + Jäger, Jäger oder gleichwertige.


Fall 1: Stabilität nach einer Katastrofe:

Sei also der Nahrungsbedarf einer Population in einer
Vegetationsperiode größer als die Regenerationsrate. Der Wert 
des Regenerationspotentials befinde sich im Bereich A (s. Bild
1.2.2.1. "Regenerationsrate") also in dem Bereich zwischen Null 
und der Stelle p1, des ersten relativen Maximums der 
Regenerationsrate, also in dem Bereich, in dem die 
Regenerationsrate mit dem Regenerationspotential monoton 
wächst und fällt. 

Dann ist natürlich das Regenerationspotential für die nächste 
Vegetationsperiode gegenüber der vorhergehenden reduziert, es
sei denn, die Population hätte bereits in dieser Phase 
Entbehrungen auf sich genommen. Da wir uns einem Bereich 
befinden, in dem die Regenerationsrate mit dem 
Regenerationspotential monoton wächst bzw. fällt, ist dann
natürlich auch die Regenerationsrate der nächsten Vegetations-
periode weiter reduziert usw. Die Folge: irgendwann wäre alle 
Nahrung verbraucht, oder die Menschen sterben an Überlastung
oder Mangel auf Grund des geringen Nahrungsangebotes oder sie
wandern ab. In diesem Fall liegt also eine Katastrofe vor.

Man kann die Betrachtungen zu diesem Fall weiter differenzieren,
was sich bei allen möglichen Einwänden als notwendig erweisen 
würde. Um aber eine unnötige Verzettelung durch Unwesentliches
zu vermeiden, habe ich mich auf die zwei real sinnvollen, oben
genannten Stabilitätsfälle beschränkt. Genau genommen müßte 
nämlich im Falle 1 das usw. durch eine erneute Zerlegung in die 
beiden Stabilitätsfälle ersetzt werden. Es genügt aber, zu 
zeigen, daß es den Fall 1, Stabilität mit Katastrofe, geben kann.
Es ist nicht notwendig zu beweisen, daß es in einer bestimmten 
Situation zu einer Katastrofe kommen muß. Die natürlichen 
Schwankungen der Umgebungsbedingungen auf Grund von Klima, 
Seuchen u. ä. sind viel zu unkalkulierbar, als daß sich zu einem
bestimmten Zeitpunkt ein "so und nicht anders" vorhersagen ließe.

Fall 2: (erneute) Stabilität ohne Katastrofe

Sei also der Nahrungsbedarf einer Population in einer 
Vegetationsperiode größer als die Regenerationsrate. Das 
Regenerationspotential befinde sich im Bereich B (s. Bild 
"Regenerationsrate") also z. B. in dem Bereich zwischen p1, 
dem ersten relativen Maximum, und p2, dem ersten Sattelpunkt 
der Regenerationsrate, also in dem Bereich, in dem die 
Regenerationsrate mit dem Wachsen des Regenerationspotentials
monoton fällt bzw. die Regenerationsrate mit dem Fallen des 
Regenerationspotentials monoton wächst. Dann ist natürlich das
Regenerationspotential für die nächste Vegetationsperiode 
gegenüber der vorhergehenden reduziert. Da wir uns in einem 
Bereich befinden, in dem die Regenerationsrate mit dem Fallen des 
Regenerationspotentials monoton wächst, ist dann natürlich auch
die Regenerationsrate der nächsten Vegetationsperiode weiter er-
höht. Es gibt zwei Fälle:
2.1 : Die Regenerationsrate nimmt schneller zu, als das 
      Regenerationspotential abnimmt. In diesem Fall ist das 
      gesamte Nahrungsangebot erhöht und die Mühsal reduziert.  
2.2 : Die Regenerationsrate nimmt nicht so schnell zu, wie das 
      Regenerationspotential abnimmt. In diesem Fall ist das 
      gesamte Nahrungsangebot verringert und die Mühsal erhöht.

Im Fall 2.1. wäre dann für die folgende Vegetationsperiode das 
Regenerationspotential wieder erhöht und Stabilität würde sich 
hier irgendwo einpendeln.

Im Fall 2.2. gibt es für die folgende Vegetationsperiode zwei
Möglichkeiten: 
- Die Zunahme der Mühsal war geringer als die Zunahme der
  Regenerationsrate.
- Die Zunahme der Mühsal war höher als die Zunahme der
  Regenerationsrate.

Im Fall 2.1. steht für die folgende Vegetationsperiode ein 
erhöhtes Regenerationspotential zur Verfügung. Es wird sich 
also in der Nähe dieses Regenerationspotentials Stabilität 
einstellen.

Im Fall 2.2. steht für die folgende Vegetationsperiode ein 
verringertes Regenerationspotential zur Verfügung. Die Situation
würde sich weiter in Richtung des ersten relativen Maximums 
verlagern.
Damit wieder Stabilität eintreten könnte, daß also 
Regenerationsrate = Nahrungsverbrauch wäre, muß die 
Regenerationsrate schneller zunehmen als der Nahrungsverbrauch
und er muß gleichziehen bevor das Regeneratinspotential für 
irgendeine nachfolgende Vegetationsperiode den Punkt p1 
unterschreitet, was dann dazu führen würde, daß die 
Regenerationsrate mit fallendem Regenerationspotential nicht 
mehr zunimmt, sondern ebenfalls abnimmt und somit Fall 1. 
eingetreten wäre, die Katastrofe.




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