Zunächst ist da der Kontrast zwischen der technologischen Konkurrenzfähigkeit Deutschlands nach dem verlorenen Krieg 1945 und heute: Die Sprache der Chemie war Deutsch, so wie heute die Sprache der Informatik Amerikanisch ist. Die zivile Nutzung der Strahltriebwerke reifte in der Me262 und revolutionierte ab 1950 den Antrieb von Zivilflugzeugen. Deutsche Werkzeugmaschinen waren der Zeit so weit voraus, dass ihre Demontage von den Amerikanern erst 1951 beendet wurde. Raketentechnik wurde in Deutschland entwickelt und führte die Amerikaner mit Hilfe des deutschen Raketen-Freaks Wernher von Braun nur 25 Jahre später auf den Mond. Schon alleine einen 2. Weltkrieg gegen die gesamte westliche und östliche Welt mit ihrer materiellen Übermacht 5 Jahre lang durchzuhalten, zeugt von dem Quäntchen geistiger Überlegenheit in allen Teilbereichen unseres damaligen Wirtschafts- und Technologiesystems. Diese war nur durch die Installation einer hervorragenden Lehr- und Lernkultur seit den Stein'schen Reformen über mehrere Generationen gelungen, und wurde wegen ihrer Qualität zum Vorbild so vieler Staaten auf der Welt. Als dann im Rahmen des wirtschaftlichen Wandels seit den 70-er-Jahren mehr höherqualifizierte Menschen benötigt wurden, hat man jedoch nicht die Wirksamkeit des Ausbildungssystems erhöht, sondern einfach nur das Prüfungsniveau gesenkt. Und da die Siegermächte des 2. Weltkrieges in der neuen Verfassung die Föderalisierung der Kulturhoheit veranlassten, entwickelte sich dies in den verschiedenen Bundesländern auch noch unterschiedlich: Im Schulleben meiner Kinder erlebte ich zweimal den Zugang von Kindern aus Bayern. In beiden Fällen erfolgte wegen des geringen Bildungsniveaus in der Klasse nach kurzer Zeit eine Versetzung der Zugänge in die nächsthöhere Klasse. Die so Schulentlassenen sind natürlich nicht mehr in der Lage das Quäntchen Überlegenheit in allen Witschaftsbereichen herbeizuführen, das erforderlich ist, so viele Menschen auf so kleinem Territorium mit so wenig Rohstoffvorkommen bei weltweiter, zunehmender Konkurrenz in Wohlstand leben zu lassen. Insbesondere nicht bei anhaltender Zuwanderung. Erst recht sind sie so nicht in der Lage, Deutschland wieder zur Spitze vorstoßen zu lassen, ja noch schlimmer, sie sind nicht einmal mehr in der Lage, die Lehr- und Lernkultur für eine derartige Überlegenheit, ja nicht einmal ihre Konkurrenzfähigkeit zu bewahren. Den Abstieg sieht man allerorten: Deutschland ist technologisch nirgendwo mehr Spitze. Die Dinge, die wir können und tun, können die Staaten Süd- und Ost-Asiens gleichermaßen oder mittlerweile sogar besser und dabei auch noch schneller. Das sind Staaten, die das frühere deutsche Schulsystem kopiert hatten, während man hier in verschiedenen Bundesländern ein Schulsystem einführte, das bereits Ende der 30er-Jahr in den USA wegen Untauglichkeit eingestellt worden war. Der Niedergang unseres Schulsystems ist international mittlerweile so offensichtlich, daß die Studenten aus dem Ausland nur noch die zweite Garnitur sind, die sie dann natürlich auch bleiben, wenn sie hier ins Wirtschaftssystem eintreten. Während um 1970 die realen Löhne um 50% bis 70% über den Tariflönen lagen, konkurrieren diese heute mit den Sozialhilfesätzen und der Umbau der Tariflöhne zur reinen Fiktion ist mittlerweile fast zum Sachzwang mutiert. Das hat natürlich auch Folgen für die steuerliche Bedienung der Staatskassen, da ja das Existenzminimum fast steuerfrei bleibt oder sogar subventioniert werden muss. Wie reich die Deutschen mittlerweile sind, drückt sich auch im Besitz aus: Während in den USA, Frankreich und England mehr als 60% aller Wohnungen auch Eigentum sind, sind es in Deutschland weniger als 39 %. Das vorhandene Vermögen der Bevölkerung war um 1980 zu 30% durch Schulden entwertet, heute sind es mehr als 60 %. Wir sind auf der Rutsche. Deutlich ersehen kann man diesen Niedergang auch am Rückgang des Bruttosozialproduktes/pro Kopf in Deutschland im Vergleich zu anderen Nationen seit 1970. Das gleiche gilt natürlich auch für die Rentenkassen, Krankenkassen und mit Sicherheit für noch verschiedene andere Systeme: Die Rentensteigerungen der 60er- und 70er-Jahre wurden durch gigantische Produktivitätssteigerungen ermöglicht, nicht durch Zuwanderung. Heute kann ihre Finanzierung durch die zugewanderten Billiglöhner natürlich nicht mehr geleistet werden. Billiglöhne erlauben halt nur die Finanzierung von Billigrenten. Die Empfangsberechtigten für hohe Renten werden so um die wohlverdienten Erträge ihres Arbeitslebens betrogen, enteignet. Die genannten Produktivitätssteigerungen ergaben sich aus dem o. a. Quäntchen Überlegenheit in allen Bereichen unserer Gesellschaft auf Grund eines hocheffizienten Bildungssystems. Gleichartiges läßt sich für unser Krankenversicherungssystem anführen: Mit Zuwanderungskonkurrenz systematisch billig gehaltenen Löhnen sollen Krankenkassenbeiträge aufgebracht werden, mit denen die normal steigenden Honorare und Kosten eines Gesundheitssystems mit hochqualifizierten und teuren Beschäftigten finanziert werden sollen. In einer Industrie- oder Informationsgesellschaft ist Bildung für eine Generation das, was für eine Agrarkultur das Saatgut eines Jahres war. Wer das Bildungssystem verrotten läßt, läßt Saatgut verrotten und generiert Hunger.